Newsletter | Sept. 21

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Unser Newsletter vom September 2021
Liebe Freund*innen,
zum Herbstbeginn sind Treffen und reger Austausch wieder angesagt! Zunächst im Ausland: Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren konnten wir unsere libyschen Partnerinnen endlich wieder "in Echt" treffen. Mehr dazu in diesem Newsletter.

Auch hierzulande stehen viel Termine an. Im kommenden AMICA-Café am 30.09. werden die langjährigen Mitglieder Doris Läer und Erik Roth über die Anfangszeiten von AMICA in einem informellen Austausch berichten. Am 19.10. wird die Autorin Emilia Roig aus ihrem Buch "Why we matter. Das Ende der Unterdrückung" vorlesen und anschließend mit uns diskutieren.

Ganz besonders freuen wir uns auf unseren deutsch-ukrainischen Online-Workshop "Transnational Solidarity: Together against antifeminism", den wir gemeinsam mit der ukrainischen Organisation Feminist Workshop aus Lviv organisieren. Der zweitägige Workshop richtet sich an junge Aktivist*innen, die sich gegen Antifeminismus stärken wollen. Wir sind sehr gespannt!

Mehr Infos zu diesen Terminen findet ihr hier unten, so wie Neuigkeiten und Berichte aus dem Libanon und aus der Ukraine.

Wir wünschen eine gute Lektüre - vielen Dank, dass ihr unsere Arbeit verfolgt und unterstützt!

Solidarische Grüße
Euer AMICA Team

PS: Schaut auch gerne ab und zu auf unserer Website im Eventkalender: Dort wird nach und nach unser Winter-Herbstprogramm online gestellt. Wir freuen uns sehr auf Eure Teilnahme!
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SCHWERPUNKT: LIBANON

Frauen im Krieg brauchen dringend unsere Unterstützung!

Die Welt schaut nach Afghanistan - wütend und entsetzt. Die Machtübernahme durch die Taliban ist ein Schlag ins Gesicht aller Frauen und Männer, die seit 20 Jahren für den Aufbau einer wehrhaften Zivilbevölkerung im Land kämpfen. Es zeigt auch wieder: In Krisengebieten sind Frauen und Mädchen oft die ersten, die aufgrund ihres Geschlechts besonders hart betroffen sind. Wohin nun mit der Wut? Solidarität ist die Antwort!
Eine Sozialarbeiterin unserer Partnerorganisation besucht syrische Frauen, die vor dem Konflikt in Syrien geflohen sind und seitdem in informellen Camps im Libanon leben. Foto: Sama Beydoun
Den Weg zeigen uns unsere Partnerinnen in Bosnien und Herzegowina, in der Ukraine, in Libyen und im Libanon. Sie wissen, was das Wichtigste ist im Einsatz gegen Gewalt und Ungerechtigkeit: Aktiv werden, solidarisch bleiben.
Meine Arbeit ist nicht nur ein Job, sie ist eine Leidenschaft, eine Mission und eine Aufgabe. Sie zu erfüllen, ist es, was mich jeden Tag aufs Neue antreibt, in jeder Situation meines Lebens”, sagt  Sozialarbeiterin Maya. Sie arbeitet in dem von AMICA unterstützten libanesischen Beratungszentrum in der Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze. Sie unterstützt Frauen, insbesondere syrische Geflüchtete, die Gewalt erlebt haben, mit psychosozialer Beratung und vermittelt Rechtshilfe. | Foto rechts: Sama Beydoun
Frauen wie Maya und ihre Kolleginnen von KAFA brauchen wir,  um die Welt Schritt für Schritt zu verändern. Sie schauen hin, wo es schmerzt, helfen gewaltbetroffenen Frauen gegen alle Widerstände. Als Zivilgesellschaft wirken sie aktiv daran mit, Friedensprozesse von unten zu gestalten.

Danke an Maya und alle unsere Partner*innen für ihren unermüdlichen Einsatz!

Danke auch an alle Spender*innen, die diese Arbeit ermöglichen: Mit jeder Spende schenken Sie Frauen im Krieg und auf der Flucht die Chance, von einer qualifizierten Sozialarbeiterin wie Maya beraten zu werden, eine Therapie mit einer Psychologin zu starten oder eine Weiterbildung im sicheren Rahmen eines Schutzhauses zu absolvieren – mit Blick in die Zukunft!
 
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Als Fördermitglied unterstützen Sie die langfristige und unabhängige Arbeit von AMICA, schnelle Hilfe in Notsituationen sowie eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Frauenrechte und Gewalt gegen Frauen.

Fördermitglieder sind auch ein Stückweit AMICA-Botschafter*innen. Sie stehen hinter uns, hinter den Frauen in Not und zeigen Haltung. So verstehen wir Freundschaft!
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LIBYEN

Wieder auf Dienstreise!

Nach anderthalb Jahren Pandemie und strenger Reisebeschränkungen konnten sich unsere 'neuen' Kolleginen Pia Göser und Britta Wasserloos, Projektreferentinnen für Nordafrika und den Nahen Osten, endlich auf die Reise machen, um unsere libyschen Partnerinnen aus Tripolis und Bengasi kennenzulernen. Es waren zwei intensive Arbeitswochen mit Trainings, Workshops, Brainstorming, Supervision, aber auch Selfcare, Entspannung und viel Freundschaft. Ein straffes Programm, worauf alle begeistert gewartet haben.
Unsere Libyen-Referentin Pia Göser (rechts) und einige unserer libyschen Partnerinnen
"Nach Monaten des Online-Austausches vor dem Computer haben wir letzte Woche endlich die Mitarbeiterinnen von Hope Charity und Nataj persönlich kennen gelernt. Für die Reflexion unserer gemeinsamen Arbeit und die Planung neuer Aktivitäten ist das sehr hilfreich. Ich verstehe den Alltag der Sozialarbeiterinnen und ihre Herausforderungen im libyschen Kontext viel besser, und sie haben ebenfalls ein besseres Bild von ihrem Gegenüber bei AMICA.

Persönliche Gespräche, gemeinsames Essen, und miteinander lachen: das verbindet und schafft Vertrauen – eine der wichtigsten Grundlagen solidarischer/unserer Arbeit.

Nach zwei Wochen in Ägypten mit unseren libyschen Partnerinnen komme ich zurück nach Freiburg und habe das Gefühl, dass ich diese Frauen schon ewig kenne. Insbesondere mit den Sozialarbeiterinnen, die ich zuvor nicht einmal online getroffen hatte, bestand von Anfang an ein sehr herzliches Verhältnis. Mich hat vor allem ihre Energie und Begeisterung für neue Inhalte sehr beeindruckt und die Offenheit, mit der sie über persönliche und berufliche Schwierigkeiten mit uns gesprochen haben.
"

Pia Göser, Referentin bei AMICA seit März 2021
Amy und die AMICAs sind auch mit im Gepäck! Unsere Kolleginnen haben einen vollen Karton von AMICA-Püppchen mitgebracht und als Geschenk für Frauen in Not an unsere Partnerinnen weitergegeben. Danke an die Näherin Eva-Maria Teufel!
UKRAINE

Was Solidarität bedeutet

Wissen Sie, was für die Frauen, mit denen wir im Konfliktgebiet arbeiten, besonders wichtig ist? Die Tatsache, dass sie nicht von einer abstrakten, wenn auch mächtigen Struktur (wie der UNO) unterstützt werden, sondern von einer deutschen Frauenrechtsorganisation zusammen mit einer ukrainischen Frauenorganisation.... Dass sie den Frauen eines anderen Landes nicht gleichgültig sind. Und wenn ich erkläre, dass all diese Hilfe dank der Beteiligung deutscher Steuerzahler*innen und Spender*innen möglich ist, denen ihr Leben und ihr Schmerz am Herzen liegt, ist das eine unglaubliche psychologische Therapie. Das gibt ihnen die Gewissheit, dass sie wichtig sind."

Maryna Pugacheva, Begründerin und Leiterin unserer ukrainischen Partnerorganisation Berehinya in Mariupol

Kampfhandlungen gehen weiter

"Ein eingefrorener Konflikt sieht anders aus", berichtet uns Maryna kürzlich über die aktuelle Lage im Osten der Ukraine. In der Konfliktregion gilt zwar offiziell eine Waffenruhe. Doch seit dem Frühjahr 2021 sind die Kämpfe wieder stärker geworden. Die OSCE Special Monitoring Mission hat seit Mai den Ausbau von Schützengräben, Befestigungsanlagen sowie Beschuss durch Bomben und Granaten auf beiden Seiten der Konfliktzone dokumentiert. Unsere Partnerinnen berichten, dass es in den Städten und Dörfern der Region, wo sie Frauen unterstützen, seit einem Monat immer wieder zu teils schwerem Beschuss und Kampfhandlungen kommt. | Foto unten: Minenwarnung
Die Menschen versuchen trotz dieser Situation ihr Leben zu leben, in ihrer Dorfgemeinschaft und Nachbarschaft. Sie pflegen ihre Gemüsegärten und versuchen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Die Frauen suchen psychologische Unterstützung und medizinische Hilfe, denn ein Leben unter Stress führt zur Verschlimmerung psychosomatischer Krankheiten. Frauen aus diesen Gemeinschaften leiden oft auch unter geschlechtsspezifischer Gewalt, denn wo Krieg herrscht, liegt Gewalt buchstäblich "in der Luft",“ so beschreibt Maryna die derzeitige Situation. „Unser Team ist AMICA sehr dankbar für die Möglichkeit, unsere Arbeit zu tun. Die Frauen vor Ort brauchen uns jetzt besonders,“ so Maryna.

VERANSTALTUNGSHINWEISE
Unser Programm im Herbst

AMICA Café "Wir haben nicht tatenlos zugeschaut"


am  30. September
um 18:00 Uhr
im Café der Fabrik, Freiburg
Für das zweite öffentliche AMICA-Café laden unsere Ehrenamtlichen zu einem "AMICA-Rückblick" ein. Die Mitbegründer*innen und langjährigen Unterstützer*innen Erik Roth und Doris Läer werden von den Anfangszeiten erzählen: Die große Betroffenheit in der deutschen Friedensbewegung angesichts des Bosnienkriegs, die ersten Hilfsaktionen, die Reisen aus Freiburg in das Kriegsgebiet, die internationale Freundschaft und die ersten Schritte einer Hilfsorganisation, die innerhalb von wenigen Jahren zu einer professionellen Frauenrechtsorganisation angewachsen ist.

Wann? Donnerstag, 30. September, 18.00 Uhr
Wo? Café in der Fabrik
Referent*innen: Doris Läer und Erik Roth
Moderation: Nele Bost, Susan Steiner
Anmeldung: office@amica-ev.org
Kosten: Eintritt frei
Woher kommt AMICA?

Online Lesung "Why we matter - das Ende der Unterdrückung"


mit der Autorin Emilia Roig
am  19. Oktober
um 18:00 Uhr
Foto: Mohamed Badarne
Wie kann unsere Welt gerechter werden? Emilia Roig beschäftigt sich mit dieser Frage in ihrem Buch und analysiert unterschiedliche Formen der Unterdrückung – u.a. von Frauen*, von People of Colour, von Homosexuellen, von Menschen mit Behinderung – und deren Überschneidungen. Auch anhand der Geschichte ihrer eigenen Familie zeigt sie, welche Rolle unsere unbewussten Diskriminierungsmuster dabei spielen und lädt dazu ein, die Welt neu zu denken.

Emilia Roig ist Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice in Berlin. Sie lehrt in Deutschland, Frankreich und den USA und hält europaweit Vorträge zu den Themen Intersektionalität, Feminismus, Rassismus, Diskriminierung, Vielfalt und Inklusion. | Foto: Mohamed Badarne
Wann? Donnerstag, 19. Oktober um 18.00 Uhr
Wo? Online
Moderation: Hannah Riede (AMICA)
Anmeldung: office@amica-ev.org
Kosten: kostenlos
Veranstalter*innen: AMICA e.V., die Evangelischen Frauen in Baden und Eine Welt Forum Freiburg
Mehr zum Buch

German-Ukrainian Workshop Transational
Soli­da­rity: Together against antifeminism!


am 22.& 23. Oktober
online
Weltweit lässt sich ein starker Anstieg antifeministischer Bewegungen und einer Anti-Gender-Mobilisierung beobachten. Nicht selten sehen sich feministische Akteur*innen auch im Alltag mit vehementen antifeministischen Haltungen konfrontiert.

Welche Argumente werden gegen Feminismus formuliert? Von wem? Welche Strategien nutzen antifeministische Akteur*innen? Und vor allem: Was kann ich auf antifeministische Argumente erwidern und wie kann ich sie bekämpfen?

Mit diesem zweitägigen interaktiven Workshop bietet AMICA jungen Aktivistinnen* aus Deutschland und der Ukraine die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu bestärken und gemeinsam Strategien zum Umgang mit Antifeminismus zu erarbeiten.

Wann? Freitag 22. und Samstag, 23. Oktober
Wo? Online via ZOOM
Für wen? für FLINTA* im Alter von 18-35 Jahren
Sprache: Englisch
Trainerinnen: Anna Fünfgeld und Alia Wielens
Veranstalter: AMICA e.V., Freiburg und Feminist Workshop, Lviv
Anmeldung: bis zum 24. September an pr@amica-ev.org
Kosten: Kostenlos

Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, daher empfiehlt sich eine zeitige Anmeldung!
Mehr zum Workshop
NEUES AUS DEM TEAM

Uta, Bundesfreiwillige für ein Jahr

Ein neues Gesicht im Team: Diesen Monat stellt sich Uta vor, unsere neue Bundesfreiwillige. Uta ist 19, hat frisch ihr Abitur absolviert und beschäftigt sich in ihrer Freizeit mit feministischen Thematiken, Opern und Ballet. Willkommen, liebe Uta, wir freuen uns auf die kommenden 12 Monaten mit Dir!
 
"AMICAs nachhaltiger Ansatz hat mich sofort begeistert. Insbesondere die Art des Empowerments von Frauen in Krisengebieten, indem sie selbstständig wichtige Strukturen aufbauen und dadurch langfristig gesellschaftliche Veränderungen bewirken, hat mich beeindruckt. Die Solidarität und das gegenseitige Vertrauen, das dabei an den Tag gelegt wird, ist bewundernswert und ich freue mich sehr, die wichtige Arbeit von AMICA unterstützen zu dürfen."
ICH_MACH_MIT

Aktive stellen sich vor

» Wer ist Ruth Meßmer?
» Wer ist Erik Roth?
Aktive stellen sich vor

Solidarität kennt viele Wege.
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Testament & Trauerfälle
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Ehrenamtliche Arbeit

AMICA ist eine gemeinnützige, unabhängige Frauenrechtsorganisation und finanziert sich maßgeblich über Spenden. Jede Zuwendung ist ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für Geschlechtergerechtigkeit weltweit.

Mehr zu unserer Verpflichtung zu Klarheit und Transparenz auf unserer Website.

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