Newsletter | Juni 21

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Unser Newsletter vom Juni 2021
Liebe Freund*innen, 
 
der Sommer ist da und mit ihm die gute Laune und Lebensfreude. Wir freuen uns auf ganz viele spannende feministische und frauenrechtliche Veranstaltungen im Juni! 
 
Gleichzeitig ist auf der internationalen politischen Bühne viel passiert. In Belarus ist ein Passagierflugzeug zur Landung gezwungen worden, Vorwürfe eines Völkerrechtsbruchs werden laut. Die daraus entstandene politische Situation betrifft unser Projektland Ukraine erheblich, nicht zuletzt, da die Hauptstadt von Belarus Minsk stets als Verhandlungsort für Treffen zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine fungierte. Nicht nur deshalb liegt es nahe in diesem Newsletter ein Blick auf unsere Partnerorganisation in der Ukraine zu werfen, sondern auch weil wir uns mit unserer Partnerorganisation gemeinsam über einen neuen Projektbeginn freuen! 
 
Neben einem Schwerpunkt zur Ukraine möchten wir euch in diesem Newsletter auch noch ganz herzlich zu unserer Mit­glieder­ver­samm­lung einladen, bei der wir hoffen möglichst viele von euch (online oder offline) zu sehen und gemeinsam Gedanken und Ideen zu sammeln. 

Sommerliche Grüße
Euer AMICA Team

PS: Ihr kennt Musiker*innen, Künstler*innen oder einfach Freund*innen, die eine Fundraising- oder Benefiz-Aktion für AMICA starten könnte? Oder Ihr habt selber eine Idee? Spricht uns gerne an! Jeder Beitrag zählt
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Wieso Fördermitglied werden? Weil jede Frau, die es schafft, die Gewalt zu überwinden, sich für ihre Rechte aktiv stark macht, ein Vorbild für viele anderen ist. Wie ein Keim wachsen damit die Hoffnung auf ein gewaltfreies Zusammenleben und der Mut, dafür einzustehen. Das nennen wir Empowerment. Es braucht Zeit und Solidarität. Als Freund*in hilfst Du, unsere Projekte langfristig und dauerhaft zu sichern.
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SCHWERPUNKT: UKRAINE

Das Aufflammen des Konflikts und die Konsequenzen

Der militärische Konflikt in der Ukraine dauert seit fast sieben Jahren an und ist alles andere als "eingefroren", so wie es in vielen Medien oft dargestellt wird. Es herrschen nach wie vor bürgerkriegsähnliche Zustände zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und jenen der prorussischen Separatisten. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. 
Anzhela ist Sozialarbeiterin bei unserer Partnerorganisation im Osten der Ukraine. Sie steht hier vor einem Gebäude, das im Krieg zerbombt wurde. © AMICA
Unsere Partnerorganisation in der Ukraine arbeitet in der Pufferzone, dem Gebiet, das zwischen den Stellungen der ukrainischen Regierungstruppen und jenen der prorussischen Separatisten liegt. Die Menschen, die dort leben und unsere Partnerorganisation spüren die Auswirkungen der aktuellen Kampfhandlungen deutlich. Denn hinter all diesen militärischen Begriffen stecken Menschenleben: Rund 2,7 Mio Menschen leben dort. 2 Mio davon sind Frauen, Kinder und ältere Menschen, deren Alltag erneut durch Geschosse eingeschränkt wird und die um ihre Sicherheit bangen müssen. 
Vor Ort mangelt es bereits an so gut wie jeder medizinischen Grundversorgung und medizinischen Einrichtungen. Eine unserer Projektpartnerinnen berichtete, dass nun zusätzlich der Zugang zu Medikamenten erschwert ist. Da es in der Pufferzone keine Apotheken gibt, bestellen sich viele Menschen Medikamente per Post. Aufgrund der aktuellen Auseinandersetzungen ist es jedoch zu gefährlich zu den Poststellen zu fahren, die deswegen ohnehin auch geschlossen sind. 
Die Ukraine gehört zu den 5 Ländern, die die meisten Minenopfer zählen © AMICA
 
Eine ukrainische Frau empfängt das mobile Team vor ihrem Haus © AMICA
Dies zeigt, dass auch wenn der Konflikt in den letzten Jahren immer weniger zivile Opfer forderte, die Auswirkungen der aktuellen Verstöße gegen die Waffenruhe das Leben in der Pufferzone sehr beeinträchtigen.

✎ Wie Frauen den Konflikt erleben

Je länger der Konflikt andauert, desto mehr wird Gewalt gesellschaftlich akzeptiert – und diese richtet sich oft gegen Frauen. Jede dritte Frau gibt an, sexualisierte Kriegsgewalt erlebt oder mitangesehen zu haben - noch mehr Frauen sind von häuslicher Gewalt betroffen. Sie leiden unter Angststörungen, Panikattacken und dem Gefühl massiver Hilflosigkeit. Hinzu kommt, dass die Frauen über ihre Rechte schlecht informiert sind. Sie wissen selten, welche juristischen Möglichkeiten sie haben oder wo sie Schutz finden können. Viele leben in Armut und haben wenig Handlungsspielraum.

Für eine Frau, die Opfer von Gewalt wird, ist es kaum möglich, in diesem Kontext Schutz und Hilfe zu erhalten. Gerade deshalb sind die fachlichen Beratungen von unserem Team so unerlässlich. Sie bieten den Frauen einen dringend benötigten Schutzraum und die Chance, das eigene Leben wieder selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.
Was AMICA in der Ukraine macht
NEUES AUS DEM PROJEKT

Neue Angebote starten im Sommer

Beratungsstunde in einem der 20 Orte entlang der Konfliktlinie, 2020 © AMICA
Kunsttherapie: Natalia Schaaf, AMICA-Referentin, in Gratnite 2019 © AMICA
Nach einer ruhigen Phase im Frühling geht es bei unserer Partnerorganisation in der Ukraine nun beschwingt weiter mit neuen Angeboten und Aktivitäten! Es wird zusätzliche Workshop-Angebote geben: Neben den Näh- und Strickkursen, werden nun auch Workshops zur Haltung und Nutzung von Wachteln angeboten. Außerdem wird es Kunsttherapie Workshops geben, um dem Alltag zu entfliehen. Ziel ist es auch, die Initiativgruppen in den Dörfern weiterhin zu stärken, damit die Frauen möglichst bald selbständig die Frauengruppen in ihren Dörfern leiten können. 

Viele Stimmen der Frauen aus der Pufferzone haben uns erreicht, dass sie sehnsüchtig auf das neue Projekt warten und die Workshops, den Safe Space und den Input bereits vermissen. Nun freuen wir uns mit Ihnen, dass es voller Tatendrang weitergeht und das trotz einer globalen Pandemie und gewalttätigen Auseinandersetzungen. 
 
Mehr zu unserem Projekt in der Ukraine

DAS WORT DES MONATS

Unter Empowerment von Frauen verstehen wir die Erweiterung der Gestaltungs-, Entscheidungs- und Handlungsmacht von Frauen, sodass diese selbstbestimmt Unterdrückung und Ungleichheit überwinden können.

Diesem Ansatz nach sind Frauen die 
Akteurinnen sozialer, politischer und gesellschaftlicher Veränderungen. Im Mittelpunkt steht die zivilgesellschaftliche Selbstermächtigung, Partizipation und Machtbildung „von unten“ (bottom up).

Früher wurde in der Entwicklungszusammenarbeit noch oft der Begriff “Hilfe zur Selbsthilfe” genutzt. Wir sprechen jedoch lieber von Empowerment, denn damit tritt die “Power” an die Stelle von “Hilfe”. Damit werden die eigenen Ressourcen hervorgehoben: Verstärkt werden kann nur, was schon da ist: Eigeninitiative, Entschiedenheit, Kräfte und Kreativität.

 
Wir stärken unsere Partnerinnen vor Ort in Libyen, im Libanon, in Syrien, in Bosnien und in der Ukraine, damit diese ihre Ressourcen – die emotionalen ebenso wie die physischen, geistigen und finanziellen – einsetzen können, um die Frauen zu unterstützen, die zu ihnen kommen. Damit diese wiederum ihre Interessen, Ziele und Rechte selbstverantwortlich vertreten können."
 
Gabriele Michel, AMICA-Vorstand
Die Rede in voller Länge

VERANSTALTUNGSHINWEISE
Unsere Termine im Sommer: Meldet euch an!

Online-Vortrag | Aus Sicht von Zeitzeuginnen
Bosnien 25 Jahre nach Kriegsende


Unsere Referentin Sandra Takács, Referentin für den Balkan und Osteuropa, wird am nächsten Mittwoch von der Werkstatt Integration der Caritasverband Singen-Hegau e.V. eingeladen von unserem Projekt in Bosnien und Herzegowina zu berichten. In der ländlichen Region Prozor-Rama bieten wir Kriegsüberlebenden und benachteiligten Frauen psychosoziale Hilfe an. Der Online-Vortrag setzt einen Schwerpunkt auf der Begleitung der Zeug*innen in Gerichtsverfahren, welches ein Pfeiler des Projekts ist.

Wann? Mittwoch, 9. Juni, 18.00 Uhr
Wo? Online (Link wird nach Anmeldung zugeschickt)
Kosten: Eintritt frei
Anmeldung: kirchberg@caritas-singen-hegau.de

Online-Kino mit Filmgespräch | WOMAN - Ein Film über die Frauen dieser Welt


Das regionale Demokratiezentrum Heilbronn organisiert eine Online-Filmveranstaltung mit anschließender Diskussion, bei der unsere AMICA Vorsitzende Dr. Gabriele Michel als Referentin auftreten wird.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Sommers der Vielfalt statt und gezeigt wird der Film WOMAN. Dieser handelt von all den Ungerechtigkeiten, denen Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind.  Gleichzeitig unterstreicht er die ungemeine Stärke der Frauen. Diese Stärke und ihre Fähigkeit, die Welt trotz aller Hindernisse und Ungerechtigkeiten zum Besseren zu verändern, berührt, inspiriert und macht Mut.
Wann?  Donnerstag,  1. Juli um 19 Uhr
Wo? Online 
Kosten: 10€
Anmeldung: hier
WOMAN ist ein Film über die Frauen dieser Welt - Emotionale Einblicke in Leben, Träume und Hoffnungen. ​​​​​​​Von Yann Arthus-Bertrand und Anastasia Mikova. Schaut hier den Trailer.
Hier gehts zur Anmeldeseite

Mitgliederversammlung 2021


Zu unserer jährlichen Mitgliederversammlung sind alle AMICA-Mitglieder eingeladen, aber auch alle Engagierten und Mitmacher*innen.

Auf der Tagesordnung stehen nämlich nicht nur Abstimmungen, an denen nur Mitglieder teilnehmen können, sondern auch einen Rückblick aus allen Themenbereichen und Projekten für das Jahr 2020.

Im Anschluss laden wir alle Anwesenden herzlichst zu einem gemeinsamen infektionsschutzgemäßen Beisammensein ein. Damit wir den Abend coronakonform vorbereiten können, ist allerdings eine Anmeldung erforderlich.

Wann?  Freitag, 16. Juli um 18 Uhr
Wo? Hybride Veranstaltung: gleichzeitig online und in Präsenz in der FABRIK Freiburg, Hinterhaus, Habsburgerstr. 9, 79104 Freiburg
Anmeldung: office@amica-ev.orgh
 
AUS DEM EHRENAMT

Schön dich wiederzusehen, Selina !

Selina Bischler war 2019-2020 als Bundesfreiwillige in unserem Team tätig und ist uns seitdem treu geblieben - darüber freuen wir uns sehr! Kommunikation ist ihr Steckenpferd. Mit Nele, Sabeth und Magali entwickelt sie den AMICA-Glossar für Instagram und Facebook: Jeden Samstag wird ein neues Konzept oder Thema aus dem Bereich Ent­wicklungs­zusammen­arbeit und Frauen­rechte vorgestellt.
Danke!
"Mir ist es wichtig, den feministischen Diskurs nicht nur in akademischen Kontexten zu halten, sondern auch nach außen zu tragen. Feminismus ist wichtig, jeden Tag, egal was wir tun. Bei AMICA kann ich mich zusammen mit anderen gleichgesinnten Frauen engagieren, um feministische Themen mehr in die Öffentlichkeit zu tragen. Feministische Themen, welche für unser Verständnis einer gerechten und friedvollen Welt meiner Meinung nach elementar wichtig sind. Bei AMICA kann ich nicht nur mein Wissen und meine Kreativität einbringen, sondern auch von vielen tollen Menschen lernen und Teil einer Gemeinschaft sein, die sich intersektional und nachhaltig für Frauen einsetzt."

Solidarität kennt viele Wege.
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AMICA ist eine gemeinnützige, unabhängige Frauenrechtsorganisation und finanziert sich maßgeblich über Spenden. Jede Zuwendung ist ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für Geschlechtergerechtigkeit weltweit.

Mehr zu unserer Verpflichtung zu Klarheit und Transparenz auf unserer Website.

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