Newsletter | Mai 21

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Unser Newsletter vom Mai 2021
Liebe Freund*innen,

für neuen Schwung ist der Mai immer gut: Am 6. Mai geht es los mit dem ersten AMICA-Café! Von einer Gruppe Ehrenamtlichen organisiert, soll dieses Treffen regelmäßig und in verschiedenen Formaten stattfinden: Vorträge, Film­vorführungen, Themenabende oder auch ein einfaches Zusammen­kommen - alles ist möglich. Wir sind unheimlich froh, Euch auf diesem Wege wieder zu treffen! Vielen Dank an die ersten "AMICA-Gastgeberinnen" Nele und Susan

Den Auftakt macht unsere Kollegin Hannah Riede, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, mit einem Vortrag zum Thema 'Gender matters! Frauenrechte in Kriegs- und Krisengebieten stärken'. Ihr wollt teilnehmen, mitmachen, Themen oder Ideen für das nächste AMICA-Café vorschlagen? Kommt gerne auf uns zu: office@amica-ev.org.

In diesem Newsletter findet ihr noch mehr Veranstaltungshinweise sowie einen Schwerpunkt-Artikel zur Lage in Bosnien und Herzwegowina und den letzten Erfolgen unserer Partnerinnen dort. Eine mutmachende Lektüre!

Solidarische Grüße
Euer AMICA Team

PS: Auch Ihr könnt auf AMICA aufmerksam machen: Leitet gerne 'AMICA in Kürze' an Freund*innen weiter, sprecht von uns, folgt uns auf den sozialen Medien.
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SCHWERPUNKT: BOSNIEN UND HERZEGOWINA

Corona verschärft die globale Ungerechtigkeit

Bosnien und damit auch unserer Partnerorganisationen sind hart von Corona betroffen. Viele Mitarbeiterinnen sind selbst schon an Corona erkrankt, einige bereits zum zweiten Mal, andere haben Verwandte an den Virus verloren. Nirgendwo in Europa sterben momentan mehr Menschen an Covid-19 als in Bosnien. Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Pandemie gibt es so gut wie keine. 
Die Arbeit geht trotz Corona weiter: Sozialarbeiterin Lejla in Gespräch mit einer Frauengruppe in einem Dorf der Region Prozor-Rama.
Das Gesundheitssystem in Bosnien ist unterfinanziert und schnell überlastet. Im ländlichen Raum, dort wo unsere Partnerorganisation FLD mobile psychosoziale Unterstützung anbietet, wird in der Regel gar nicht auf Covid getestet. Selma von FLD berichtet, dass die Todesfälle, die Angst vor dem Virus, und die Angst um die eigene Existenz in den Projektdörfern zunehmen. Staatliche Hilfen sind nicht in Aussicht und Hoffnung auf baldige umfassende Impfungen gibt es keine.
 
Serbien bietet nun an, auch Personen aus den Nachbarländern zu impfen. Dies ist jedoch für viele Frauen keine Option. Ihnen fehlt das Geld für eine Reise nach Serbien, außerdem gestaltet sich der Transport schwierig. Einige Frauen aus unseren Projekten können selbst nicht Autofahren und viele Ehemänner arbeiten im Ausland als Erntehelfer oder Bauarbeiter, auch in Deutschland. Außerdem möchten die Frauen ihre Familie und die Hofwirtschaft nicht allein zurücklassen. Oft pflegen sie zu Hause Verwandte, da die Krankenhäuser so überlaufen sind, dass Menschen direkt nach Operationen ohne Nachsorge direkt wieder entlassen werden. Die Hürde ist zu hoch, insbesondere für Frauen aus den ländlichen Regionen ist eine Reise keine Option.
Die Berichte unserer Partnerinnen aus Bosnien zeigen, dass globale Ungerechtigkeiten durch die Corona Pandemie verschärft werden. Während die Bundesregierung noch behauptete „Impfstoffe gegen Covid-19 müssen globale öffentliche Güter sein, die für alle Länder zugänglich und bezahlbar sind“, wirbt Jens Spahn derweil u.a. bosnische Krankenpfleger*innen ab, und das, obwohl in Bosnien sowieso bereits Fachkräfte in der Pandemiebekämpfung fehlen. Wir appellieren zusammen mit unseren Partnerinnen für mehr internationale Solidarität zu Zeiten einer globalen Pandemie! 

✎ Hintergrund

Bosnien hat sich auf das Covax Programm der WHO verlassen, welches eigentlich eine faire Verfügbarkeit von Impfstoffen gewährleisten soll. Über dieses Programm erreichten Bosnien bisher jedoch nur ein paar tausend Impfdosen. Die EU hat nun ein versprochenes Kontingent an Anrainerstaaten der EU ausgeliefert, für Bosnien bedeutet das ca. 200.000 Impfdosen, was bei Weitem nicht ausreichend ist. Der einzige Staat in der Region, der über genügend Impfstoff verfügt ist Serbien. Dort ist mittlerweile ein großer Teil der Bevölkerung mit chinesischem und russischem Impfstoff immunisiert. 
NEUES AUS DEM PROJEKT

Neue Erfolge in Bosnien

Trotz der zusätzlichen Belastungen auf körperlicher und psychischer Ebene, machen unsere Partnerinnen in Bosnien zielorientiert und tapfer weiter. Derzeit arbeiten sie am Aufbau eines Frauenzentrums auf dem Land und an der Einführung einer neuen Mitgliedskarte mit Gesundheitscheck!
 

Die Eröffnung eines Safe-Spaces gibt Hoffnung


Bald ist es so weit: Die Bauarbeiten sind im Gange und die Eröffnung des Frauenzentrum ist in Sicht! Das Zentrum, eine Art „Landfrauentreff“, wird das bieten, was sich unsere Partnerorganisation FLD und die Frauen, die sie betreuen, schon lange wünschen: Einen geschützten Treffpunkt und eine Anlaufstelle zum  Austauschen, Lernen, Entspannen, samt Kochmöglichkeiten und Spielplatz für Kinder. Bisher findet die psychologische und rechtliche Beratung von Frauen in den Dörfern mobil statt, oft in den Wohnzimmern der Frauen. Nun gibt es endlich bald einen Ort, an dem sich die Frauen versammeln können, um sich ungestört und abseits ihrer Familien und Ehemänner auszutauschen. 
 
Der Bau und die Arbeit an der neuen Anlaufstelle haben unseren Partnerinnen in den letzten Monaten Kraft und Energie gegeben, da sie trotz Corona nicht auf der Stelle treten, im Gegenteil: Die Arbeit geht weiter und nun ergeben sich sogar ganz neue Möglichkeiten. Dauerhafte und nachhaltige Strukturen können geschaffen werden, Frauengruppen und Versöhnungsworkshops können sich etablieren. Unsere Partnerinnen sind positiv gestimmt und das zu Recht. Wir gratulieren und freuen uns mit ihnen!

Ein neuer Gesundheitsservice für die Frauen des Projekts

Im Zuge der Pandemie hat unsere Partnerorganisation UŽŽR in Sarajevo, einer der Vereine für weibliche Kriegsopfer, eine neue Mitgliedskarte mit Gesundheitscheck eingeführt. Damit hat jede Mitgliedsfrau Zugang zu einem telefonischen Beratungsservice von UŽŽR und wird darin unterstützt, Untersuchungstermine zu erlangen und ihre Therapie fortzusetzen. Mit der neuen Karte bekommen sie zudem Medikamente zu ermäßigten Preisen oder müssen für Untersuchungen wie Röntgen nicht zahlen.
 
Viele der Frauen, die vom Krieg traumatisiert sind und an unserem Projekt teilnehmen, sind psychisch und körperlich belastet und brauchen in irgendeiner Form eine Therapie – sei es eine Trauma- oder Krebsbehandlung. Der neue Gesundheitsservice von UŽŽR ist für sie ein wichtiger Schritt Richtung (psychischer) Gesundheitsgerechtigkeit.“

Sandra Takács, AMICA-Referentin für die Balkan-Region.
 
Mehr zu unserem Projekt in Bosnien

DAS WORT DES MONATS

Unter Solidarität verstehen wir ein Zusammengehörigkeitsgefühl und das gegenseitige füreinander Einstehen in einer globalen Gemeinschaft. 

Solidarität ist der Ausgangspunkt und die Essenz unserer Arbeit.
Amica ist nicht aus einer Idee, sondern aus einer praktischen Erfahrung heraus entstanden: Während des Bosnienkriegs fuhren Freiburgerinnen und Freiburger Lastwagen mit Hilfsgütern in die Kriegsgebiete. Aus diesen Einsätzen hat sich AMICA entwickelt.
 
Solidarität mit den Anliegen und dem Engagement unserer Partnerinnen. Solidarität mit den Frauen, für die sie sich einsetzen. Solidarität mit allen Frauen, denen Sicherheit, Selbstbestimmtheit und Gleichberechtigung verwehrt wird. Weil das sichere, selbstbestimmte Leben jeder Frau in jedem Land ein Baustein für ein sicheres, selbstbestimmtes, gelingendes Leben von Frauen weltweit ist und das wiederum Voraussetzung für ein gerechtes, solidarisches, friedliches Zusammenleben aller Menschen.”
Gabriele Michel, AMICA-Vorstand
Die Rede in voller Länge

VERANSTALTUNGSHINWEISE
Spannende Vorträge im Mai und Juni: Meldet euch an!

AMICA Café | Digitales Treffen für alle!

 
Unter welchen Bedingungen leben Frauen und Mädchen in aktuellen Konfliktregionen und auf der Flucht? Welche spezifischen Gefährdungen und Diskriminierung sind sie ausgesetzt? Was ist ihre Rolle in Friedensprozessen und beim Wiederaufbau? Und vor allem: Wie können wir sie unterstützen?

Am Beispiel der Arbeit von AMICA in Kriegs- und Krisenregionen wird Hannah Handlungsmöglichkeiten und Herausforderungen der Frauenrechtsarbeit aufzeigen. Nach dem Vortrag findet eine Diskussionsrunde und gemeinsamer Austausch statt.
 
Wann?  Donnerstag,  6. Mai, 18 Uhr
Wo? Online (Link wird nach Anmeldung zugeschickt)
Kosten: Eintritt frei
Anmeldung: office@amica-ev.org

Online-Vortrag | Fluchtursache Geschlecht
(am Beispiel Libanon)


Dagmar Ihlau, AMICA-Referentin für den Nahen Osten, wird einen Vortrag über
geschlechtsspezifische Fluchtursachen und –bedingungen am Beispiel Libanon halten.

Wann? Mittwoch, 19. Mai, 18.00 Uhr
Wo? Online (Link wird nach Anmeldung zugeschickt)
Kosten: Eintritt frei
Anmeldung: Carmen Langenbacher, Landratsamt Rastatt, Amt für Migration, Integration und Recht, 07222 3814336, c.langenbacher@landkreis-rastatt.de

Online-Vortrag | Bosnien 25 Jahre nach Kriegsende - Aus Sicht einer Zeugin
 

Sandra Takács, AMICA-Referentin für die Balkan-Region, wird von unserem aktuellen Projekt in Bosnien und Herzegowina berichten.

Wann? Mittwoch, 9. Juni, 18.00 Uhr
Wo? Online (Link wird nach Anmeldung zugeschickt)
Kosten: Eintritt frei
Anmeldung: AMICA / Caritas Singen

Solidarität kennt viele Wege.
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bei Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, usw.

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Testament & Trauerfälle
Solidarisch über das eigene Leben hinaus

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Bastelt Püppchen, die auf die Reise gehen!

AMICA ist eine gemeinnützige, unabhängige Frauenrechtsorganisation und finanziert sich maßgeblich über Spenden. Jede Zuwendung ist ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für Geschlechtergerechtigkeit weltweit.

Mehr zu unserer Verpflichtung zu Klarheit und Transparenz auf unserer Website.

Vielen Dank!
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