Unser Projekt in Syrien
Seit 2016 arbeitet AMICA mit Menschenrechtsaktivistinnen aus Syrien zusammen und unterstützt sie bei ihrem Einsatz für die Rechte und den Schutz von Frauen im Syrienkonflikt.
Because gender matters!
Frauen im bewaffneten Konflikt in Syrien
2011 startete im Zuge des „Arabischen Frühlings“ die Revolution in Syrien. Auf die Proteste gegen das Regime antwortete die Regierung mit Gewalt: rechtswidrige Verhaftungen, Folter, Bombardierungen. Die Reaktion des Regimes löste einen verheerenden Bürgerkrieg aus. Die Gewalt gegen Frauen stieg daraufhin massiv an. Der Krieg rüttelt an den Grundfesten der Gesellschaft und bringt auch das Gefüge innerhalb der Familien durcheinander. Die Zahl der von Frauen geführten Haushalte nimmt in Krisenregionen zu, während sie gleichzeitig immer weniger Land besitzen und am stärksten von Armut bedroht sind. Häufig münden bewaffnete Konflikte in Gewalt innerhalb der Familie. Häusliche Gewalt, sexualisierte Kriegsgewalt, Zwangsheiraten, Ausgrenzung, Ausbeutung und Abhängigkeit – Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter.
„Seit dem Beginn der Revolution im März 2011 beobachten wir, wie gegen Frauen und Männer in Syrien Gewalt ausgeübt wird. Die Gewalt gegen Frauen ist jedoch spezifisch und besonders schmerzhaft, weil sie noch mehr Gewalt nach sich zieht. […] Es ist eine patriarchale Mentalität, die durch das syrische Rechtssystem legitimiert wird.“
Sabah Alhallak, von der Syrian Women’s League, Rede vor dem Menschenrechtsrat der UN, März 2021
» Unser Projekt
Frauen in Krisengebieten Gehör verschaffen! Stärkung von Menschenrechtsaktivist*innen in Syrien
Seit 2016 führt AMICA verschiedene Weiterbildungs-Projekte mit syrischen Menschenrechtsverteidiger*innen durch, die sich für den Schutz von Frauen und deren Rechte im syrischen Konflikt einsetzen. Frauen werden im politischen Prozess, bei der Konfliktlösung und den Wiederaufbauprozessen stark marginalisiert. Um dem entgegen zu wirken stärkt AMICA gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation syrische Frauen- und Menschenrechtsaktivistinnen bei der Umsetzung der CEDAW – Konvention und der VN-Sicherheitsresolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit. In Weiterbildungsprogrammen werden syrische Menschenrechtsaktivist*innen bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen unterstützt. Viele Teilnehmerinnen kommen unmittelbar aus dem Kriegsgebiet und arbeiten in Bereichen wie Justiz, Bildung, Medien und Gesundheit. Derzeit werden Menschenrechtsaktivist*innen darin unterstützt, Frauenrechte in der neuen syrischen Verfassung zu verankern (» s. Video).
Was wir tun
Die Aktivitäten umfassen:
- Trainings für syrische Menschenrechtsaktivist*innen u.a. zu Gewaltschutz, zu Gender-Analysen, zur Erstellung von Schattenberichten für den CEDAW-Ausschuss, zur UN Resolution 1325, zu Peacebuilding, Konfliktprävention und Wiederaufbau.
- Unterstützung syrischer Frauenrechtsorganisationen und Menschenrechtsaktivistinnen bei der Überwachung der Umsetzung der CEDAW – Konvention
- Unterstützung bei der Arbeit an einer gendersensiblen Verfassung in Syrien
- Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zu Frauenrechten in der Verfassung
- Vernetzung mit Frauenrechtsakteur*innen im Libanon
Was wir erreichen:
- Stärkung syrischer Menschenrechtsaktivst*innen in ihrer Arbeit für den Schutz und das Empowerment von Frauen
- Weiterbildung syrischer Frauenorganisationen als Menschenrechtsverteidiger*innen
- Stärkung der Rechte von Frauen im syrischen Konfliktkontext
- Beitrag zur Umsetzung der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrates zu Frauen, Frieden und Sicherheit
Frauenrechte sind Menschenrechte!
Mit unserem Programm legen wir den Grundstein für die Bewältigung der Folgen des Krieges. Denn wir sitzen mit zukünftigen Friedenskräften an einem Tisch – mit Frauen, die den Mut haben, in neue Rollen zu schlüpfen und diese selbstbewusst auszufüllen.
Das Projekt wird durch Spenden an AMICA e.V. ermöglicht und vom Auswärtigen Amt finanziert.
"نحن موجودات"
"Wir sind da"
"Wir sind da"