"Palästina spricht" hat den Angriff der Hamas am 07. Oktober, bei dem unter anderen massivste sexualisierte Kriegsgewalt eingesetzt wurde, auf social media gefeiert und als Befreiungskampf bezeichnet (s. Zitat: "Wir sind überwältigt. Heute ist ein revolutionärer Tag, auf den man stolz sein kann."). Sexualisierte Kriegsgewalt ist eine massive Menschenrechtsverletzung im Kontext von zumeist männlicher Machtdemonstration und bleibt ein nicht zu entschuldigender Angriff von Menschen auf Menschen.
Wir halten es daher für inakzeptabel, dass „Palästina spricht“ auf einer feministischen Demonstration eine Bühne gegeben wird. Die 8. März-Demo ist ein Zusammenschluss vielfältiger Gruppen, politischer Initiativen und Positionen. Der feministische Kampftag ist für uns alle ein sehr wichtiger Tag. Er hat eine lange und internationale Tradition und lebt davon, für eine gemeinsame Sache aufzustehen und eine Änderung der Verhältnisse einzufordern. Gruppen, Personen und Initiativen aus ganz unterschiedlichen Kontexten sprechen an diesem Tag mit gemeinsamer Stimme. Der gemeinsame Nenner muss unmissverständlich das Eintreten gegen jegliche Form von Gewalt gegen FLINTA sein. Dazu gehört die deutliche Kritik an den geschlechtsspezifischen Folgen des Kriegs in Gaza mit seinen verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Dazu gehört ebenso und unmissverständlich die bedingungslose Verurteilung des brutalen terroristischen Angriffs der Hamas und der dabei verübten sexualisierten Gewalt. Dazu gehört die volle Solidarität mit allen Opfern, Überlebenden und betroffenen Zivilist*innen. Aus Respekt gegenüber den Frauen* in unseren Partnerorganisationen und allen Menschen, denen sexualisierte Gewalt angetan wurde und wird, wollen und können wir nicht an einer Demonstration teilnehmen, bei der "Palästina Spricht" eine öffentliche Bühne bekommt.
-> Dies ist der Auszug aus einer Mail, die wir am 26.1.24 an die Mail-Adresse des Demo-Orga-Bündnisses geschrieben haben. Wir haben darauf keinerlei Reaktion erhalten.